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Wie Weihnachten in Kamerun gefeiert wird

  • jonathanbaumann
  • vor 14 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

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Wer Weihnachten in Kamerun erlebt, spürt schnell: Dieses Fest ist anders als in Europa – und doch geht es um dasselbe. Um Gemeinschaft, Hoffnung und Dankbarkeit.


Rund 70 Prozent der Kameruner sind Christen. In den Tagen vor Weihnachten, das ja in den Sommer fällt, sind Städte wie Douala oder Yaoundé laut und voll. Märkte quellen über, Busse und Taxis stehen im Stau, überall kaufen Menschen neue Kleidung. Am Abend des 24. Dezember füllen sich viele Kirchen. Je nach Konfession findet die Weihnachtsmesse teils auch früh am Morgen des ersten Feiertags statt, oft zwischen 5 und 7 Uhr. Die Gottesdienste sind lebendig, mit Gesang, Trommeln und Tanz. Viele tragen ihre schönste Kleidung – weniger aus Eitelkeit, sondern als Zeichen von Würde und Dankbarkeit.


An den Weihnachtstagen kommt in Kamerun die Familie zusammen, um gemeinsam zu kochen und Zeit miteinander zu verbringen. Ein klassisches Festgericht ist Ndolé. Zentrale Zutat ist das gleichnamige Gemüse, auch bekannt als Bitterleafoder oder Bitterspinat. Verfeinert wird das Gericht mit Erdnüssen sowie Fleisch oder Fisch und traditionell mit Kochbananen serviert.


Zurück zu den Wurzeln

Doch Weihnachten ist im Süden Kameruns auch eng mit dem ländlichen Kamerun rund um die beiden Metropolen verbunden. Viele Familien, die heute in den Städten leben, stammen aus Dörfern in den umliegenden Regionen. Wer es sich leisten kann, reist zum Fest zurück. Wer bleibt, schickt Geld, Lebensmittel oder Kleidung ins Dorf. Weihnachten ist eine Zeit des Teilens – auch über die Distanz hinweg.


Im Dorf wird Weihnachten oft schlichter, aber nicht weniger bedeutungsvoll gefeiert. So ist es auch in Kotto Up, Kotto Mission, Kotto Nachtigall und Matouke, wo wir gerade dabei sind, die Solar-Elektrifizierung zu erneuern. Lichterketten, die in Europa fester Bestandteil der Weihnachtszeit sind, hängen hier allerdings keine, auch wenn diese sicherlich den afrikanischen Geschmack treffen dürften. Es scheitert aber vielerorts bereits am Strom: Angeblich sind es rund 10.000 Dörfer in Kamerun, die noch ohne elektrische Versorgung auskommen.


Kirche und Familie stehen im Mittelpunkt

Die Kirche steht im Mittelpunkt, manchmal ist sie das einzige festlich geschmückte Gebäude. Gesungen wird laut und lange, oft in lokalen Sprachen. Nach dem Gottesdienst kommt man zusammen, teilt das, was da ist: Huhn, Plantains, Reis oder ein traditionelles Gericht. Nicht jede Familie kann sich ein Festessen leisten, doch niemand soll allein bleiben.


Kinder freuen sich über neue Kleidung oder ein besonderes Essen – Geschenke im europäischen Sinne sind selten. Wichtiger ist das Gefühl, dass man zusammengehört. In vielen Dörfern ist Weihnachten auch einer der wenigen Momente im Jahr, in denen Familien vollständig zusammenkommen.

Zwischen Stadt und Dorf zeigt sich, was Weihnachten in Kamerun ausmacht: Verbindung. Die Städte mit ihrer Hektik und das Land mit seiner Einfachheit gehören zusammen. Weihnachten ist die Zeit, in der diese Verbindung besonders spürbar wird – im Glauben, im Teilen und im Miteinander.


Wenn Sie  einen Eindruck davon bekommen wollen, wie die Elektrifizierung das Leben der Menschen im ländlichen Kamerun verändert, dann empfehlen wir Ihnen die 30-minütige Dokumentation “A new era”, die Filmemacher Agbor Obed Agbor vor drei Jahren über die Arbeit unserer Tochtergesellschaft SunErgy gemacht hat,




 
 
 

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